Was ist Kraut?

Überall in der Stadt gibt es unbeachtete Orte, die sich für anregende und aussergewöhnliche Ausstellungen eignen.



Jeder dieser Orte zeichnet sich durch eine bestimmte visuelle Qualität aus und jeder davon hat einen spezifischen Charakter, auf den mit einer künstlerischen Arbeit – Installation, Malerei, Skulptur, Zeichnung, Fotografie und Performance – reagiert wird. Diese veränderte Situation wiederum dient als Grundlage für eine musikalische und/oder kulinarische Intervention: Das Konzept bringt jeweils einen lokalen Künstler und eine Künstlerin oder einen Musiker aus der Schweiz oder dem Ausland zusammen. So ermöglicht und fördert «Kraut» die Kollaboration verschiedener Disziplinen, stärkt Netzwerke, hilft diese zu erweitern und garantiert damit überregionale Ausstrahlung. Gezeigt werden jeweils sechs dieser flüchtigen Ausstellungen, verteilt über die Sommermonate Juni, Juli und August – so divers und unerwartet wie Unkraut, das auftaucht und wieder verschwindet.


Mit dieser klugen Kombination temporärer Interventionen im Aussenraum schafft «Kraut» ein Experimentierfeld für Künstlerinnen und Musiker. Deren Werke sind nur für kurze Zeit ausgestellt und es entstehen zufällige Momente, durch unvorbereitete Passanten etwa oder ein heftiges Sommergewitter. Diese spontane Anlage erlaubt Ideen, die in einem institutionellen Rahmen oftmals nicht möglich sind. Zudem gelingt es dem Festival, die Hemmschwelle zu senken, die Leute ausserhalb der Szene Kunstausstellungen oftmals entgegenbringen: Im öffentlichen Raum erschliessen sich die Arbeiten einem breiteren Publikum, es gibt unvorhergesehene Kontakte und einen ungezwungenen Austausch aller Beteiligten.


Gestaltung David&Golia